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8m 40sLänge
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Der Start und die Steilauffahrt Grabig bei der 64 km - Strecke. Folgende interessante Beschreibung der bombastischen Stimmung schrieb Yvonne Vogeltanz von der Lokalpresse MAINPOST: Er ist 400 Meter lang, hat eine Steigung von 20 Prozent und verwandelt sich ein Mal im Jahr in einen brodelnden Hexenkessel: der Frammersbacher Grabig. Die sonst eher unscheinbare Gasse im Herzen Frammersbachs war beim 16. Spessart-Bike-Marathon am Sonntag wieder einmal Schauplatz vieler Gefühle, harter Duelle, aber auch ein Schauplatz der Leiden. Nicht umsonst gilt der Anstieg als Alpe d'Huez von Frammersbach. Sonntagmorgen, 10 Uhr: zwei Stunden sind die Cracks, die sich für die Königsdistanz über 117 Kilometer angemeldet hatten, schon auf der Strecke. So langsam füllt sich der Grabig. Dicht gedrängt stehen die Menschen entlang der Gasse, bereiten sich mit Tröten, Rasseln und Trommeln auf das vor, was in den nächsten Stunden da „anrollt". Gespannt warten sie auf die ersten, die schnellsten Teilnehmer, blicken immer wieder voller Erwartung den Berg hinab. Und dann wird es richtig laut. Matthias Leisling, der später den Marathon gewinnen wird, und Tim Böhme sind die ersten Mountainbiker, die den Grabig erklimmen. „Hopp hopp hopp!" klatschen die Zuschauer und feuern die beiden Führenden lauthals an. Gänsehaut-Feeling pur. Je weiter die Zeit fortschreitet, umso mehr Mountainbiker erklimmen nach und nach den Grabig -- und auch immer mehr Zuschauer strömen an den Streckenabschnitt. Dicht an dicht stehen da Jung und Alt, schleusen die Biker durch den nicht enden wollenden „Schlauch" Grabig. Während die Spitzenfahrer fast mühelos den Anstieg hinaufpreschen und das Bad in der Menge genießen, heißt es beim Gros der Hobbysportler schon Zähne zusammenbeißen. Und das tut oft schon beim Zuschauen weh: Schmerzverzerrte Gesichter, die das Brennen in den Oberschenkeln nur annähernd erahnen lassen, sind hier ebenso zu beobachten wie Blicke, die einfach nur die Sehnsucht widerspiegeln, diesen Berg möglichst schnell zu erklimmen -- natürlich auf dem Rad. Denn Absteigen, das will am Grabig niemand. Doch wer dann nach 400 Metern denkt, er hätte das Gröbste hinter sich gelassen, der irrt. Ein Banner zeigt, wo's langgeht: „4200 Meter zum Eichenberggipfel". Am Ende des Grabigs, wo die geteerte Straße in ein Waldstück mündet, stehen die wohl euphorischsten Fans des Marathons: der „Fanclub" des Frammersbacher Axa-Teams. Und diese Damen sind nicht zu bremsen. Lautstark und mit einer riesigen Trommel feuern sie jeden einzelnen Fahrer unermüdlich an und sorgen so dafür, dass deren Strapazen vom Grabig bald wieder vergessen sind.